Zirkuläres Bauen

Zirkuläres Bauen

Zirkuläres Bauen heisst Kreisläufe schliessen.

Die lineare Bau- und Immobilienwirtschaft ist schweizweit der
grösste Verbraucher von Rohstoffen und hinterlässt immense
Abfallmengen. Der Bestandeserhalt und das Etablieren einer Kreislaufwirtschaft im Bau sind fundamentale Bausteine für das Erreichen unserer Klimaziele.

Facts

Durchführungsort: FHNW Olten
Abschluss: CAS Zirkuläres Bauen (10 ECTS)
Startdatum: Februar 2026
Dauer: 4 Monate
Unterrichtstage: 16 Unterrichtstage, donnerstags & freitags alle 14 Tage              
Anmeldefrist idR. 2 Monate vor Unterrichtsbeginn
Kosten: 6'400 CHF
Weiterführende Informationen:       Lektionenplan FS25, Flyer, Studienprogramm auf Anfrage

Folgedurchführung:

Durchführungsort: HSLU Horw
Abschluss: CAS Zirkuläres Bauen (10 ECTS)
Startdatum: Frühjahrssemester 2027 
Dauer: 4 Monate
Unterrichtstage: 16 Unterrichtstage, donnerstags & freitags alle 14 Tage              
Anmeldefrist idR. 1 Monat vor Unterrichtsbeginn
Kosten: 6'400 CHF
Weiterführende Informationen:       zur Referenz:
Lektionenplan FS25, Flyer, Studienprogramm auf Anfrage

Inhalt des Kurses

Im CAS Zirkuläres Bauen werden sowohl theoretisches Wissen zur Kreislaufwirtschaft vermittelt, als auch konkrete Erfahrungswerte von ausgeführten Projekten aufgezeigt. Die Inhalte reichen von Bestandserhalt, Umnutzung, Wiederverwendung, kluger Materialwahl bis hin zu rückbaubaren Konstruktionen. Diverse Exkursionen, Praxisübungen und der konstruktive Austausch mit den Dozierenden und Ihren Studienkolleg:innen ergänzen den Inhalt.

Ein Kooperations-CAS

In diesem Kurs sind die Spezialisten des jeweiligen Faches involviert und teilen ihr Know-how und ihre Erfahrung mit den Teilnehmenden. Der CAS Zirkuläres Bauen wird von den fünf Mitgliederhochschulen der Kooperation EN Bau gemeinsam angeboten, zusammen mit den Partnern ETH Zürich, dem Verein SIA und der Zirkular GmbH ausgeführt. Die inhaltliche Leitung liegt bei Kerstin Müller - leidenschaftliche Wiederverwenderin und Geschäftsführerin der Zirkular GmbH. 

Struktur des Kurses

Der CAS-Kurs umfasst 16 Studientage, verteilt auf vier Monate. Die diversen Unterrichtsthemen des zirkulären Bauens werden zu Clustern zusammengefasst. In der Regel umfasst ein solcher Themencluster zwei Tage, je ein Unterrichtstag und ein Exkursionstag.

  • Einführung Kreislaufwirtschaft, Begrifflichkeiten, gesetzlicher Rahmen, Geschichte der Wiederverwendung
  • Zirkularität in der Baukonstruktion - Case Study Halle K118
  • Weiterbauen am und mit dem Bestand
  • Wiederverwendung und Wiederverwertung
  • Graue Energie, Treibhausgasemissionen, Ökobilanzierung
  • Kreislauforientiertes Life Cycle Management von Immobilien
  • Rechtliche und normative Chancen und Hürden des zirkulären Bauens
  • Lebenszykluskosten & Low-tech
  • Mit natürlichen Materialien weiterbauen - regenerative materials
  • Bautradition & Baukultur

Abschlusskompetenzen

Die Teilnehmenden kennen Ansatzpunkte und Hebel für die Förderung der Kreislaufwirtschaft im Bauen (ressourcenschonendes Bauen, Reduktion von Bauabfällen, Bauen mit wenig grauer Energie etc.) Sie können durch diesen Zertifikatslehrgang die Auswirkungen von Bauprojekten in Bezug auf Kreisläufe einschätzen und beurteilen. Sie können den Wert vom Bestand ganzheitlich einschätzen und Varianten für die Weiterentwicklung umfassend bewerten. Sie kennen die Chancen und Hindernisse beim Bauen mit wiederverwendeten Bauteilen und erneuerbaren Baustoffen. Sie können materialeffiziente Planungen durchführen und kennen sich mit dem sortenreinen Rückbau und der Minimierung von Bauabfällen aus.

Das Kursprogramm ermöglicht ein berufsbegleitendes Studium. Studienarbeiten und Selbststudium ergänzen den Unterricht.

Das didaktische Grundkonzept ist auf das Zielpublikum abgestimmt und basiert auf einem integralen, interdisziplinären und praxisorientierten Ansatz. 

  • integral: die einzelnen Unterrichtsblöcke und die Exkursionsblöcke sind inhaltlich miteinander verbunden und bauen aufeinander auf.
  • interdisziplinär: die Teilnehmenden bringen ihr unterschiedliches und wertvolles Vorwissen ein, das wir in den verschiedenen Lehr- und Lernprozessen optimal nutzen und vernetzen.
  • praxisorientiert: im Unterricht werden konkrete Beispiele aus der Praxis aufgenommen und besprochen.

Skripte und Unterlagen des CAS sind im Preis inbegriffen. Es besteht eine ausführliche Literaturliste. 
Während des CAS-Studiums steht ein elektronischer Zugang zu allen relevanten SIA-Normen zur Verfügung.

Weiterführende Informationen zum zirkulären Bauen weiter unten auf dieser Webseite.

Die Teilnehmenden erstellen in Gruppenarbeit eine Zertifikatsarbeit. Diese wird von Kursbeginn an entwickelt; die jeweils behandelten Themen fließen sukzessive ein. Die erfolgreiche Dokumentation der Modularbeit und eine Schlusskritik im Plenum gelten als Leistungsnachweises dieses CAS.

Dieser Zertifikatskurs richtet sich an Fachpersonen, die ein vertieftes Studium in nachhaltigem und zirkulärem Bauen anstreben.
Voraussetzung für die Zulassung ist eine abgeschlossene Grundausbildung und Berufserfahrung in einem der Bereiche Bau, Bewirtschaftung, Energie oder Nachhaltigkeit.

Das CAS Zirkuläres Bauen ist Kompetenzmodul im Rahmen des Weiterbildungsprogrammes EN Bau. Wenn Sie Ihr Wissen und Ihre Kompetenzen im Rahmen unseres MAS in Nachhaltigem Bauen EN Bau erweitern und vertiefen möchten, wählen Sie frei aus dem Kursangebot des EN Bau und schliessen so Ihr Studium mit einem Mastertitel "MAS in nachhaltigem Bauen EN Bau" ab! (www.enbau.ch/cas-angebot)

"Alle Aspekte, alle Massstäbe des Zirkulären Bauens sind wichtig: Bauen mit dem, was bereits vorhanden ist, spart Energie und Ressourcen."
Korbinian Schneider - Prof. Kerstin Müller
Co-Leitung CAS Zirkuläres Bauen

Weiterführende Informationen zum kreislauffähigen Bauen

A wie zirkulär – Ein Leitfaden zum Planen und Bauen im Kreislauf. Architektenkammer Berlin, 2024. Link

Digital vernetzte Bauproduktdaten als Grundlage für die Zirkularität – Anforderungen und Lösungsansätze. Bauen Digital Schweiz, Zürich, 2024. Link

Förderung von mineralischen Recyclingbaustoffen und Wiederverwendung in der Schweiz – Häuser aus Häusern bauen. ETH Zürich, Zürich, 2018. Link

Handlungsempfehlungen Madaster Materialpass. Verein Madaster Schweiz, 2023. Link

Im Fokus – Zirkuläres Bauen. Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB), Stuttgart 2022. Link

SIA Faktenblatt – Spurgruppe Kreislaufwirtschaft – Planen und Bauen in der
Kreislaufwirtschaft PDF

Wiederverwendung von Bauteilen: Rechtlicher Rahmen. Zirkular GmbH, ZHAW, 2024. Link

Wiederverwendung von Stahlbauteilen. SZS Stahlbau Zentrum Schweiz, Zürich, 2021. Link

Zirkuläres Bauen erfolgreich umsetzen. Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW), Karlsruhe 2024. Link

Zirkularität messbar machen – Ein Schweizer Zirkularitäts-Indikator. Verein Madaster Schweiz, Circular Construction Catalyst 2033; 2024. Link

 

Bauteile wiederverwenden: Ein Kompendium zum zirkulären Bauen. Stricker, Eva et al. (Hrsg.), Park Books. Zürich, 2021 

Erneuerung – nachhaltiges Weiterbauen. Schürch, P., Schnell, D. Faktor Verlag, Zürich, 2020. Link

Klimapositives Bauen – Ein Beitrag zum Pariser Absenkpfad Link

Nova Energie Basel AG, Carbotech AG, Basel, 2021. Link

Wiederverwendung Bauen – Aktuelle Situation und Perspektiven: Der Fahrplan. Salza/Matérium, Zürich/Genf, 2020. Link

Graue Energie und Treibhausgasemissionen von wiederverwendeten Bauteilen. 

Fachstelle Nachhaltiges Bauen, Stadt Zürich, 2020. Link

Selektiver Rückbau – Rückbaubare Konstruktion. Studie zur Förderung der Abfallreduktion und der Wiederverwendung in der Baubranche. Küpfer, C., & Fivet, C. Lausanne, 2021. Link

  • Circular Construction Co-Pilot
    Die Plattform soll den Zugang zu einer wachsenden Anzahl von Leitlinien, Whitepapers und relevanten Websites im Bereich zirkuläres Bauen über einen Chatbot vereinfachen. Link

  • Eco-Circle
    Plattform für zirkuläres Bauen der Energieagentur St.Gallen mit Blogbeiträgen und Veranstaltungen zum Thema. Link

Es sind zahlreiche digitale Tools auf dem Markt, die Planerinnen und Planer beim zirkulären Bauen unterstützen, beispielsweise bei der Ökobilanzierung oder der Erstellung eines digitalen Material- oder Ressourcenpasses.

  • GreenBIM
    Mit dieser von der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW entwickelten BIM-Anwendung können Planerinnen und Planer Nachhaltigkeitsaspekte in ihrer gewohnten Planungsumgebung bewerten und optimieren. Link

  • Madaster
    Auf der Onlineplattform können alle Materialien eines Gebäudes in einem digitalen Materialinventar, dem sogenannten Materialpass, erfasst werden. Link

  • Ecotool
    Webbasierte Ökobilanzierungssoftware, mit der sich die Umweltauswirkungen von Bauprojekten schon in der frühen Planungsphase kontrollieren und optimieren lassen. Link

  • one click LCA
    Webbasierte Software für Ökobilanzierung direkt aus BIM-Modellen, basiert auf : Link

  • Circularity Design Toolkit
    Integration des Cradle to Cradle-Designprinzips in BIM- oder CAD-Planungsprozessevon EPEA, webbasiert oder als Plugin erhältlich. Berechnung kompatibel mit ISO-Norm, aber nicht mit SIA 2032. Link


Instrumente von Ecobau 

Im Verein Ecobau haben sich Bauämter von Bund, Kantonen und Städten zusammengeschlossen mit dem Zweck, das ökologische, kreislauffähige und gesunde Bauen breit zu verankern. Folgende Instrumente unterstützen Planende beim zirkulären Bauen:

  • Die Potenzialanalyse «Zirkuläres Bauen» von Ecobau ist ein einfaches Hilfsmittel, um abzuschätzen, welche Baumaterialien und Baustoffe sich bei Erneuerungen und Rückbauvorhaben für die Wiederverwendung eignen. Sie bietet Vorlagen für die Erfassung von Bauteilen und Bauprodukten. Der zugehörige Leitfaden erläutert das Vorgehen. Link

  • Die ecoBKP-Merkblätter helfen Architekt:innen und Fachplaner:innen bei der Auswahl von kreislauffähigen Materialien oder Bauprozessen. Sie listen die Möglichkeiten für Wiederverwendung und Recycling einzelner Bauteile und Baustoffe. Ist beides nicht möglich oder sinnvoll, listen sie auf, welche Entsorgungswege es gibt. Zudem enthalten sie Hinweise, wie Konstruktionen aufgebaut sein müssen, damit die Materialien möglichst lange im Kreislauf gehalten werden können. Sind Recycling-Varianten von Baustoffen auf dem Markt, werden sie empfohlen und mit den entsprechenden Einträgen in der Liste der ecoProdukte verlinkt. Link

  • Die ecoDevis vereinfachen die Ausschreibung von schadstoffarmen und ressourcenschonenden Baumaterialien. Einzelne Devis enthalten Angaben zu Wiederverwendung, Recycling und Entsorgung. Die ecoDevis sind nach den Nummern des Normpositionen-Katalogs (NPK) gegliedert und Teil der gängigen NPK-Devisierungsprogramme. Link

  • Die Liste der ecoProdukte hilft bei der Auswahl von kreislauffähigen Materialien, denn ecoProdukte sind schadstoffarm und ressourcenschonend. Neben ökologischen und gesundheitlichen Kriterien bewertet das Label auch den Entsorgungsweg der Bauprodukte. Link

Olten

Link zur ausführenden Hochschule 

Es gelten die AGB und Reglemente der ausführenden Hochschule.

Luzern

Link zur ausführenden Hochschule 

Es gelten die AGB und Reglemente der ausführenden Hochschule.