Holztragwerke

Holztragwerke
Holz ist tragfähig und verbindet Tradition mit High-Tech. Holzbauten werden komplexer und weitgespannte Konstruktionen aussergewöhnlicher. In diesem CAS lernen Sie die materialspezifischen Eigenschaften des Baustoffs Holz sowie die vielfältigen Möglichkeiten des Ingenieurholzbaus kennen. Sie erlernen wichtige Grundlagen für die Konstruktion und Bemessung von Holztragwerken im Bereich mehrgeschossiger Holz- und Hybridbauten, sowie weitgespannter Konstruktionen

Facts

Durchführungsort: BFH Biel/Bienne
Abschluss: CAS Holztragwerke (10 ECTS)
Startdatum: Herbst 2026
Dauer: 4 Monate
Unterrichtstage: Alle drei Wochen, jeweils Donnerstag und Freitag                    
Anmeldefrist Vier Wochen vor Studienbeginn
Kosten: 6'400 CHF
Weiterführende Informationen:      Lektionenplan 2024 zur Referenz - Factsheet

Inhalte des Kurses

Der Weiterbildungsstudiengang im CAS Holztragwerke vermittelt praxisnahe und fundierte Kenntnisse, die speziell auf die Anforderungen moderner Holzbauprojekte ausgerichtet sind. Der Kurs ist in sechs thematische Module gegliedert, die sich mit verschiedenen Aspekten des Holzbaus beschäftigen und aufeinander aufbauen.

Zu Beginn werden im Modul „Einführung und Grundlagen“ wesentliche Aspekte des Holzbaus behandelt, darunter die Anforderungen an Tragwerksentwurf und Nachweisverfahren, die spezifischen Eigenschaften des Baustoffs Holz sowie die Grundlagen der Bemessung und Brandschutzbemessung. Ein wichtiger Bestandteil dieses Moduls ist auch die Verbundtheorie und eine Exkursion, die den Teilnehmern einen praktischen Einblick in die Thematik ermöglicht.

Im Modul „Mehrgeschossiger Holzbau“ liegt der Fokus auf den Entwurfsüberlegungen und der konstruktiven Umsetzung von mehrgeschossigen Holzbauprojekten. Hier werden Themen wie Gebäudeaussteifung, Stabilität und Brandschutz behandelt, ergänzt durch Aspekte der Wirtschaftlichkeit und baulichen Umsetzung.

Das Modul „Erdbebeningenieurwesen und Deckenschwingungen“ beleuchtet die besonderen Herausforderungen des Holzbaus im Hinblick auf Erdbebenresistenz und die Schwingungsdämpfung von Deckenkonstruktionen. Hier werden praxisrelevante Techniken vermittelt, um die Sicherheit und Stabilität in erdbebengefährdeten Gebieten zu gewährleisten.

Abgerundet wird der Kurs durch das Modul „Weitgespannte Konstruktionen“, das auf innovative und wirtschaftliche Lösungen im Bereich der großflächigen Holzbaukonstruktionen eingeht. Der Kurs endet mit einer schriftlichen Projektarbeit, die die erlernten Konzepte und Techniken vertieft und eine Präsentation der Ergebnisse umfasst.

Abschlusskompetenzen

In diesem CAS werden Sie die Fähigkeit erwerben, Holztragwerke von mehrgeschossigen Gebäuden sowie weitgespannten Dach- und Hallenkonstruktionen zu entwerfen, zu konstruieren und zu bemessen. Sie lernen, die spezifischen Eigenschaften und Werkstoffe von Holz in Ihren Bauprojekten zu berücksichtigen. Zudem werden Ihnen die baudynamischen Grundlagen und Methoden zur Beurteilung des Schwingungsverhaltens von Geschossdecken in Holzbauweise vermittelt. Sie erlangen Kenntnisse der wichtigsten Grundlagen des erdbebengerechten Bauens und lernen, diese anzuwenden.

Ziel der Weiterbildung

Der CAS Holztragwerke bietet Berufstätigen die Möglichkeit, ihre Fachkenntnisse im nachhaltigen Bauen zu erweitern. Die Teilnehmer lernen die materialspezifischen Eigenschaften von Holz und konstruktiven Holzwerkstoffen kennen und können diese gezielt bei der Bemessung von Holztragwerken einsetzen. Mit den erworbenen konstruktiven Grundlagen sind sie in der Lage, mehrgeschossige Holzbauten sicher zu entwerfen und zu bemessen.

Ein wichtiger Bestandteil des Kurses ist das Verständnis der üblichen Methoden zur Beurteilung des Schwingungsverhaltens von Geschossdecken aus Holz. Darüber hinaus können die Teilnehmer die wichtigsten Grundlagen des erdbebengerechten Entwurfs und der Bemessung von Holzbauwerken unter seismischen Einwirkungen anwenden. Dies trägt zur Sicherheit und Langlebigkeit der Bauten bei.

Die Weiterbildung qualifiziert die Teilnehmer auch zur Konstruktion weitgespannter Tragwerke. Sie lernen, diese im Vergleich zu konkurrierenden Materialien zu bewerten und deren Sinnhaftigkeit argumentativ zu begründen. Kenntnisse über Freiformtragwerke in Holz und deren konstruktionsbedingte Besonderheiten sind ebenfalls Teil des Programms.

Darüber hinaus werden die Teilnehmer befähigt, Holz-Beton-Verbundtragwerke vom System Einfeldträger zu bemessen und das Langzeitverhalten von Holz und Beton in ihrer Bemessung zu berücksichtigen.

Diese Weiterbildung ist besonders relevant, weil sie das Fachwissen und die praktischen Fähigkeiten vermittelt, die für nachhaltiges Bauen notwendig sind. Nachhaltigkeit und Effizienz im Bauwesen sind wesentliche Beiträge zur Erreichung der Klimaziele. Durch die Teilnahme an diesem Kurs erhöhen Berufsfachleute ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt, da sie sich als Experten für innovative und umweltfreundliche Bauweisen positionieren.

Unterrichtsform

Der Weiterbildungsstudiengang wurde in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten aus Planung und Holzbau entwickelt und bietet einen hohen Praxisbezug. Das vermittelte Wissen ist direkt im beruflichen Alltag anwendbar und wird anhand aktueller, realer Projekte verdeutlicht. Es umfasst Gruppenarbeiten, Übungen, Best-Practice-Beispiele, Besichtigungen, Vorträge von Experten, Coaching sowie Inputs aus Forschung und Entwicklung.

Ein besonderes Projekt ist das Gygax-Areal, das als Leitobjekt dient und in der Projektarbeit verwendet wird, um die Vorteile der Holzbauweise zu demonstrieren. Der Unterricht erfolgt in Präsenz mit Exkursionen, einigen hybriden oder komplett online Lektionen, und bei Bedarf vollständig im Distanzunterricht via MS Teams.

Leistungsnachweis

Voraussetzungen für einen erfolgreichen Abschluss des CAS sind die Abgabe einer schriftlichen und zu präsentierenden Gruppenarbeit, eine aktive Mitarbeit in der Klasse und der Besuch von mind. 80% der Unterrichtszeit.

Zielgruppe

Das CAS richtet sich an Bauingenieur:innen und Techniker:innen Holzbau mit statisch-konstruktiver Berufserfahrung.

Voraussetzungen

Für die Zulassung zu den einzelnen Kompetenzmodulen CAS gelten die Bedingungen der durchführenden Hochschule:

Hochschulabschluss (Fachhochschule, Universität oder ETH) mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung im entsprechenden Umfeld.

Zulassung auch ohne Hochschulabschluss möglich, wenn Sie über einen gleichwertigen, eidgenössischen Diplomabschluss verfügen. Mehrere Jahre Berufserfahrung im entsprechenden Umfeld sind Voraussetzung.

Biel

Link zur ausführenden Hochschule

Es gelten die AGB und Reglemente der ausführenden Hochschule.